Mentimeter-Wortwolke: Feedback der Teilnehmenden
Auch das zweite Treffen des Netzwerks #HESSENbildung.digital, das aus zehn Tandems aus Berufsschulen und ausbildenden Unternehmen besteht, fand pandemiebedingt digital statt. Im Fokus stand die Weiterarbeit der Tandems an ihren individuellen Entwicklungsvorhaben im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens und der Lernortkooperation. Lisa Schäfer vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt stellte außerdem die Ergebnisse einer Vorab-Befragung mit den Tandemmitgliedern vor. In einem Mini-BarCamp tauschten sich die Teilnehmenden abschließend zu selbst eingebrachten Themen aus.
Herausfordernde Zeiten auch in der dualen Ausbildung
Das Hin und Her mit den Schulschließungen und Hygienevorschriften, in Kombination mit den Prüfungen der Schüler:innen bzw. Auszubildenden, war und ist für die Teilnehmenden sowohl von den Schulen als auch aus den Betrieben ein großer Stressfaktor. Zu Beginn des eintägigen Netzwerktreffens gab Moderator Michael Weber den Teilnehmenden daher erst einmal etwas Zeit, um sich in Break-out-Sessions gegenseitig von den ganz aktuellen Herausforderungen zu berichten und im Hier und Jetzt anzukommen. Danach gab es in der großen Runde einen Check-in, bei dem alle Tandems den aktuellen Stand ihrer Entwicklungsvorhaben wiedergaben.
Projektumfeld- und Kraftfeldanalyse
Bevor die Tandems dann in einer Arbeitsphase mithilfe der bereits beim letzten Netzwerktreffen eingeführten Mural-Boards an ihren individuellen Projekten weiterarbeiteten, wurden sie in zwei neue Tools eingeführt. Bei der Projektumfeldanalyse (PUMA) geht es darum, abzustecken, wer in welcher Weise vom eigenen Vorhaben betroffen ist, wer beteiligt werden muss und wie relevant die jeweiligen Akteure für den Erfolg des Vorhabens sind. Bei der Kraftfeldanalyse wird das Umfeld noch einmal genauer dahingehend analysiert, welche Faktoren und Akteure sich eher förderlich oder eher bremsend auf das Vorhaben auswirken.
Erste Ergebnisse aus der begleitenden Evaluation
Nach der Arbeitsphase gehörte Lisa Schäfer das Wort. Sie hatte für das IWAK mit den Teilnehmenden eine Vorab-Befragung zur Ausgangslage hinsichtlich des Grades der Digitalisierung und der Lernortkooperation durchgeführt und stellte nun die ausgewerteten Ergebnisse vor. Auffällig waren laut Schäfer vor allem die Heterogenität der Netzwerk-Mitglieder bezüglich der Wissensstände (Selbsteinschätzung) sowie die teilweise voneinander abweichenden Erwartungen und Einschätzungen der Tandemmitglieder, was Rollen und Aufgaben im gemeinsamen Vorhaben angeht. Hier gab Schäfer den Tandems den Rat mit auf den Weg, diese noch einmal abzugleichen. Aus den Ergebnissen einer nun folgenden zweiten Befragungswelle sollten sich dann schon Erkenntnisse über die Entwicklung und Effekte der Netzwerkteilnahme ableiten lassen.
Mini-BarCamp zu den Themen der Teilnehmenden
Nachdem die Tandems sich und ihre jeweiligen Entwicklungsvorhaben bei einem Kick-off und einem ersten Netzwerktreffen bereits kennengelernt hatten, sollten sie bei diesem zweiten Netzwerktreffen weitestgehend selbst bestimmen, worüber sie sich im Netzwerk austauschen wollen. Lediglich das Thema KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und der dazugehörige Kompetenzrahmen setzte das Team von bildung.digital für zwei der BarCamp-Sessions. In weiteren Sessions tauschten sich die Tandems zu folgenden Themen aus:
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Vermeidung von „Insellösungen“ bei einer gemeinsamen Nutzung von Informationsplattformen für Schulen, Betriebe und Auszubildende (u.a. das Schulportal des Landes Hessen LANiS und die Schüler:innendatenbank LUSD, zwischen beiden gibt es momentan keine Schnittstelle)
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Erfahrungen und Software für größeren Mehrwert von selbstgedrehten Videos
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ELCH (E-Learning im Chemiebereich) – Zwei ELCH-Module gab es früher kostengünstig über den Europa Lehrmittelverlag auf Basis einer Kooperation der Weiterbildungsstiftung Provadis, Evonik und anderen. Die neuen Module scheinen nun leider sehr kostspielig zu sein.
Wie geht es weiter?
Das nächste Netzwerktreffen #HESSENbildung.digital findet am 10.06.2021 statt – wenn möglich in Präsenz. Schwerpunktthemen bei diesem dritten Treffen werden Veränderungsprozesse und der Umgang mit Widerständen sein. Noch vor dem dritten Netzwerktreffen werden die Mitglieder des Netzwerks Gelegenheit haben, an einem Online-Seminar teilzunehmen, das sich an ihren Bedarfen orientiert.