#HESSENbildung.digital: 1. Netzwerktreffen

Am 1.12.2020 kamen zehn hessische Tandems aus Berufsschulen und ausbildenden Unternehmen zum ersten Netzwerktreffen zusammen – dieses Mal digital. 

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Der digitale Wandel spielt eine wichtige Rolle in Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung. In der dualen Ausbildung ist gerade das Zusammenwirken von Berufsschulen und Ausbildungsunternehmen erfolgsentscheidend. Vor diesem Hintergrund machen sich im Rahmen des Projekts #HESSENbildung.digital zehn Tandems aus Berufsschulen und Ausbildungsunternehmen aus Hessen in einem regionalen Netzwerk auf den Weg, ihre Partnerschaft zu stärken. Als gemeinsame Qualifizierungsmaßnahme befassen sie sich über zwei Jahre mit der Entwicklung von Konzepten digital gestützten Lehrens und Lernens. Beim ersten, virtuell stattfindenden Netzwerktreffen hatten die Tandems Gelegenheit, ihre selbst gewählten Entwicklungsvorhaben im Bereich der Lernortkooperation zu konkretisieren und die nächsten Schritte zu planen, um Kompetenzen für eine digitalisierte Welt im dualen Ausbildungssystem zu fördern. Insgesamt finden sechs Netzwerktreffen über den Zeitraum von zwei Jahren statt – sobald es die Gegebenheiten zulassen, auch wieder im analogen Raum. 

Was bisher geschah… 

Jürgen Funk vom Projektpartner HessenChemie betonte in seiner Begrüßung, wie weit das Projekt schon zu diesem Zeitpunkt gekommen ist: Vier Projektpartner haben sich zusammengefunden mit dem Ziel, einen Beitrag zur Digitalisierung in der dualen Ausbildung zu leisten. Ein Konzept wurde entwickelt und das Ziel gefasst, zehn Tandems zu bilden. Dafür wurden die Mitgliedunternehmen angesprochen, die sich wiederum an die Berufsschulen wandten. Kurz vor dem ersten Lockdown im März 2020 wurde ein Design Thinking Workshop mit ersten Teilnehmenden durchgeführt, um den inhaltlichen Grundstock zu legen und Bedarfe zu erheben. Im Juni fand dann der technische Auftakt statt, bei dem die teilnehmenden Tandems in die Arbeitsplattform MS Teams eingeführt wurden, mit der sie im Projekt zusammenarbeiten. Im Oktober fand dann der eigentliche Kick-off des Projekts statt – in Form einer Hybridveranstaltung. Und mit dem ersten Netzwerktreffen startete nun das, was zu Beginn als „Nachhaltigkeitsphase“ bezeichnet wurde – die tatsächliche Arbeit der Tandems an ihren Projektvorhaben, unterstützt durch den Austausch im Netzwerk. 

Grußwort aus dem Hessischen Wirtschaftsministerium

Auch in der Politik findet das Projekt große Beachtung. Im Projektbeirat engagieren sich neben den direkten Projektpartnern unter anderem auch Claudia Knobel aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie Dr. Kerstin Seitz aus dem Hessischen Kultusministerium. Denn die Ergebnisse und Erfahrungen, die die teilnehmenden Tandems in den zwei Jahren Projektlaufzeit generieren, sollen den Transfer ins Land schaffen und so einen echten Beitrag zur Weiterentwicklung des dualen Systems leisten. Das betonte auch Staatssekretär Dr. Philipp Peter Nimmermann aus dem Hessischen Wirtschaftsministerium, der sich ebenfalls virtuell dazuschaltete, in seinem Grußwort: 

Start in die Netzwerkarbeit

Arbeitsphase mit Mural | © DKJS

Im Netzwerk geht es nicht zuletzt auch um den Austausch zwischen den Tandems. Zum weiteren Kennenlernen untereinander lud Moderator Michael Weber daher zum Warmup über das Online-Kollaborationstool Mural ein. Die Teilnehmenden beantworten auf einem vorbereiteten Whiteboard mit PostIts, Bildern und GIFs Fragen zu ihrem fachlichen Hintergrund, ihrem Lieblingsort, ihrem Verständnis von Bildung und ihrer „Superkraft“, die sie ins Projekt einbringen – darunter fand sich ein bunter Mix aus Kreativität, Geduld, Spaß, Ausdauer, Wille, Humor aber auch eLearning-Erfahrungen oder die Eigenschaft, Dinge zu Ende zu bringen. 
Im Anschluss hatten die Teilnehmenden 90 Minuten Zeit, innerhalb der Tandems ihre zuvor gesetzten Projektvorhaben weiterzuentwickeln. Als Struktur diente jeder Gruppe ein eigens vorbereitetes Mural-Board (siehe Bild). Neben der weiteren Fokussierung des Vorhabens lag ein Ziel der Arbeitsphase darin, sich näher mit der erwarteten Wirkung des Projekts auseinanderzusetzen sowie die dafür nötigen Ressourcen und Aktivitäten auf die tatsächlichen Zielgruppen abzustimmen. Als Werkzeug hierfür diente die Wirkungstreppe. Ein Input zur Einführung in die Wirkungsorientierung war den Teilnehmenden bereits im Vorfeld in Form eines Videobeitrags von Igor Ryabinin von dem Analyse- und Beratungshaus Phineo zur Verfügung gestellt worden. Außerdem begannen die Tandems mit der Formulierung erster Meilensteine sowie einer Projektumfeldanalyse. Dabei betonte Moderator Michael Weber, dass das Ziel nie darin liege, ein Tool perfekt auszufüllen, sondern es so zu nutzen, dass es einen Mehrwert für das Projekt bietet – eben wie ein Werkzeug. 
 

Im anschließenden Blitzlicht teilten die Tandems ihre Erfahrungen aus der Arbeitsphase. Die meisten hatten sich auf die Wirkungstreppe fokussiert, zum Teil schon erste Meilensteine formuliert. Alle waren motiviert, die Arbeit nach dem Netzwerktreffen im Tandem fortzusetzen und sahen die Notwendigkeit, bald nächste Termine dafür zu vereinbaren – was besonders bei einer Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg und vor allem unter den aktuellen Gegebenheiten herausfordernd sein kann. Umso wichtiger, dass der Mehrwert der Projektarbeit allen Teilnehmenden deutlich wird. 

Mehrwert: Schwarmintelligenz im Netzwerk 

Ein ganz klarer Mehrwert kam gleich nach der Mittagspause zum Zuge: der Erfahrungsaustausch im Netzwerk. Jedes Tandem hatte die Möglichkeit, eine in der Arbeitsphase formulierte Frage in die Runde zu stellen, das Netzwerk hatte dann wiederum acht Minuten Zeit, sie zu beantworten – mit Ideen, Impulsen, Hinweisen, „ach so etwas gibt’s doch schon“. Das Ziel: so viele Ideen und Inspiration sammeln wie möglich. Schnell wurde deutlich, dass einige Tandems an ähnlichen Fragstellungen arbeiteten. Neben Verabredungen, im Austausch zu bleiben, nahm auch das Programmteam von bildung.digital Hinweise auf, zu welchen Themen im weiteren Verlauf Bedarfe für Webinare und weitere Impulsen bestehen. Viele Tandems beschäftigte zum Beispiel die Frage nach geeigneten Online-Plattformen, mit denen sie organisationsübergreifend zusammenarbeiten können – dabei Lehrkräfte, Ausbildende sowie Auszubildende, aber auch zum Beispiel Vorgaben von Kultusministerium und Datenschutzbeauftragten im Blick. 
Einige Tandems wollen sich mit der Erstellung von Lernvideos durch die Auszubildenden befassen – ein Thema, zu dem wiederum andere Teilnehmende bereits Erfahrungen und wertvolle Tipps beisteuern konnten. 
Zum Abschluss des ersten Netzwerktreffens schilderte die Runde in einer Wortwolke über mentimeter ihre Eindrücke vorwiegend als bereichernd, informativ, spannend und einen wichtigen ersten Schritt. Wir blicken gespannt auf das zweite Netzwerktreffen Ende März – für die Zwischenzeit haben sich die teilnehmenden Tandems wichtige Fragen und Ziele mitgenommen. Dabei wünschen wir ihnen viel Erfolg und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!