#1 Effizienzsteigerung und Entlastung bei bestimmten Aufgaben
In den Reflexionen wurde vielfach beschrieben, dass die KI ein nützliches Werkzeug für die Unterrichtsplanung darstelle, eine schnellere Erstellung von Unterrichtsmaterialien ermögliche und damit insgesamt zu einer effizienteren Unterrichtsvorbereitung führe. Auch sorge die KI in einigen Bereichen für Entlastung, da sich einige Aufgaben automatisieren lassen. So erklärt eine Lehrkraft aus Nordrhein-Westfalen: „ChatGPT erleichtert viele Aufgaben und reduziert die Arbeitszeit für zeitaufwändige Aufgaben erheblich." Wie Lehrkräfte berichten, unterstützte die KI beispielsweise bei der Planung und Entwicklung von Unterrichtsstunden und -einheiten oder auch bei der Erstellung von Aufgabenstellungen, Texten und Materialien. Gleichzeitig weisen aber auch einige Lehrkräfte darauf hin, dass die KI eine gewisse Einarbeitungszeit erfordere, ehe sie gewinnbringend eingesetzt werden könne.
#2 Qualitätssteigerung:
„Mithilfe der KI habe ich zahlreiches, differenziertes Material erstellen oder aber überarbeiten lassen können", erklärt eine Lehrkraft aus Grevenbroich in ihrer Reflexion. Auch weitere Teilnehmende berichten davon, dass sich durch den KI-Einsatz Zeit einsparen lasse, die wiederrum in eine qualitativ hochwertigere Unterrichtsplanung einschließlich verstärkter Binnendifferenzierung fließen könne. Die Qualität der Antworten sei jedoch stark abhängig von den eingegebenen Prompts, wie einige Lehrkräfte in ihrer Reflexion betonen.
#3 Anpassung an Schüler:innenprofile:
Trotz genannter Vorteile wird in den Reflexionen mehrheitlich daraufhin gewiesen, dass die Fragen und Aufgaben, die der KI gestellt werden, präzise an die Schüler:innen und deren Kompetenzen und Niveaus angepasst werden müssen. Zu berücksichtigen seien dabei Kriterien wie das Sprachniveau, die Antwortlänge und Wahl geeigneter Bots. So erklärte ein Lehrer in seiner Reflexion: „Über die Staffelung des Aufgabenanspruchs war eine Binnendifferenzierung gut möglich."
#4 Begrenzte Tiefe
Während die KI als überwiegend nützliche Ergänzung zur Unterrichtsvorbereitung betrachtet wird, zeigte sich in den Reflexionen jedoch auch, dass die KI in komplexen oder tiefergehenden Unterrichtsinhalten nur an der Oberfläche kratze. Teilnehmende Lehrkräfte berichten von teils fehlerhaften, oberflächlichen oder rudimentären Ergebnissen – vor allem in den MINT-Fächern. Hier könnte es jedoch bald zu entscheidenden Veränderungen kommen. Denn durch die Weiterentwicklung der Sprachmodelle (GPT 4.0) und den damit verbundenen Plugins, die bald zur Verfügung stehen werden, lassen sich bessere Ergebnisse erzielen.
#5 Nachkontrolle erforderlich
Die Mehrheit der teilnehmenden Lehrkräfte betont, dass die Ergebnisse der KI einer Nachkontrolle bedürfen. Eine Lehrkraft aus Nordrhein-Westfalen schreibt in ihrer Reflexion dazu: „Die von der KI erstellten Materialien habe ich durchgelesen und zumeist als Grundlage verwendet, die ich noch angepasst habe“. Hingegen kritischer sieht das eine Lehrkraft aus Wiesbaden: „Es erspart lediglich kurze Ansätze von Formulierungen in der Vorbereitung. Strukturelle Unterrichtsvorbereitung bleibt nach wie vor Handarbeit.“
Weitere Erkenntnisse aus dem KI-Pilotversuch lesen Sie hier: