Mehrheitlich wurden Dialoge und Diskussionen mit der KI geführt, verschiedene Texte erstellt oder bearbeitet sowie individuelle Recherchen vorgenommen. Außerdem wurden Bilder und Grafiken erstellt, die für unterschiedliche schulische Zwecke genutzt wurden. Die Arbeit mit Bildern blieb jedoch mehrheitlich hinter den Erwartungen – hier sehen Lehrkräfte und Schüler:innen noch deutliches Verbesserungspotenzial. Daneben stand an einigen Schulen das KI-Tool selbst im Fokus des Unterrichts: Lehrkräfte entwickelten Übungen, mit denen die Schüler:innen die Funktionen und Grenzen von schulKI testeten.
Mit Blick auf die eingereichten Reflexionen lassen sich fünf Erkenntnisse zum KI-Einsatz im Unterricht festhalten:
#1 Die KI stellt ein nützliches Hilfsmittel im Unterricht dar
Die Mehrheit der teilnehmenden Lehrkräfte bestätigt in den eingegangenen Reflexionen, dass KI ein hilfreiches Werkzeug im Unterricht darstelle, das teilweise auch zur Entlastung der Lehrkraft führe. Nach einer kurzen und notwendigen Einarbeitung biete die KI den Lernenden zahlreiche Unterstützungs- und Feedbackmöglichkeiten – vor allem im sprachlich-formellen Bereich. Eine Lehrkraft aus Flensburg schreibt dazu in ihrer Reflexion: „KI kann in sprachbasierten Aufgaben Schülern hilfreiche Unterstützung bieten, indem sie Grammatik- und Rechtschreibfehler korrigiert." Auch für komplexe Themen und Aufgaben wurde KI punktuell herangezogen: Schüler:innen holten sich individuelle Erklärungen ein, klärten Verständnisfragen oder nutzen sie für Recherchen. Mehrheitlich wurde jedoch bemängelt, dass die KI zu ausführlich antwortete und die Ergebnisse daher oftmals nicht zu den Anforderungen und Vorgaben passten.
#2 KI ermöglicht individualisiertes Lernen
Mit KI lassen sich Lerninhalte und -methoden entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen gerecht werden – so das Feedback einiger Lehrkräfte im Pilotversuch. Entsprechend ihrer Kompetenzen erhielten die Lernenden von der KI detailliertes Feedback, das ihnen direkte Verbesserungsmöglichkeiten bot. Auch das individualisierte Lernen ließe sich durch den KI-Einsatz fördern, so die Meinung vieler Lehrkräfte. Denn mit Unterstützung der KI können Schülerinnen und Schüler in ihrem eigenen Tempo arbeiten und Probleme oder Schwierigkeiten eigenständig lösen.
#3 Die Schüler:innen fühlten sich durch den KI-Einsatz stärker motiviert
„Die Interaktion mit KI-Tools faszinierte die Schüler:innen und brachte eine zusätzliche Motivation in den Unterricht. Die Möglichkeit, in einem sicheren Umfeld zu experimentieren und Fehler zu machen, förderte eine offene Einstellung", erklärte eine Lehrkraft aus Bayern in ihrer Reflexion. Auch bei „unbeliebteren Themen“, so die Lehrkraft weiter, stellte die KI einen „Motor der Motivation“ dar. Wie weitere Lehrkräfte außerdem betonen, hätten die Schüler:innen viel Spaß daran gehabt, die Möglichkeiten und Grenzen der KI auszutesten. Falsche oder qualitativ unzureichende Ergebnisse führten jedoch schnell zu Frust, wie einige Rückmeldungen deutlich machen .
#4 Technische Herausforderungen erschweren KI-Nutzung im Unterricht
Wie auch schon im Beitrag zur Unterrichtsvorbereitung stellte die Nutzung von KI viele Lehrkräfte vor technische Herausforderungen. Auch im Unterricht war der Einsatz nicht an allen Schulen problemlos möglich. Eine fehlende oder nicht ausreichende technische Ausstattung, eine instabile Internetverbindung oder auch der mangelnde Rückhalt in der Schule, hinderte einige Lehrkräfte am KI-Einsatz im Unterricht.
#5 In ihrer Komplexität ist die KI begrenzt
Trotz überwiegend positiver Erfahrungen weisen einige Lehrkräfte in ihren Reflexionen darauf hin, dass die Einsatzmöglichkeiten von KI im Unterricht stark abhängig seien von den jeweiligen Aufgaben und Themen. Bei komplexen Themen waren die Ergebnisse der KI meist sehr oberflächlich, unvollständig oder sogar falsch. Eine Beratung oder Hilfestellung durch die Lehrkraft sei daher unabdingbar, wie aus den Rückmeldungen hervorgeht.
Weiterführende Informationen zu dem Thema: