Spielerische Handlungen sind oft motivierend. Sie machen nicht nur Spaß, sondern können auch verschiedenste (auch „langweilige“) Lerninhalte vermitteln.
Um gamifizierten Unterricht zu gestalten, müssen Sie verschiedene Bausteine vorbereiten. Hier haben wir für Sie die Grundlagen zu Gamification zusammengefasst.
Umsetzung im Unterricht
Durch eine gut durchdachte Story können Sie Lerninhalte spannend gestalten. Lehrkräfte benutzen schon seit längerem die Kunst der Erzählung, um Unterrichtsinhalte spannender zu gestalten. Eine gute Geschichte erzeugt neben Emotionen wie Spannung auch Neugier. Begeben Sie sich und Ihre Schülerinnen und Schüler auf eine spannende Reise raus aus dem Unterrichtsalltag. Dabei können Sie als Hilfestellungen um Quests zu lösen gängige Unterrichtsmaterialen wie Arbeitsblätter benutzen.
Auch Leistungsmessungen können gamifiziert sein. Schülerinnen und Schüler könnten durch Endgegner (in Form von Abfragen) Punkte sammeln, während Sie den Lernstand ermitteln können.
Für einen Einstieg in einen gamifizierten Unterricht eignen sich Quiz-Tools. Mit Kahoot!, Quizacademy oder Plickers können Sie ihre Lerneinheit nicht nur digitaler gestalten, sondern auch durch Vergleiche (Ranglisten) oder Gruppenarbeit (kooperatives Lösen der Quizze) anschaulicher und motivierender darstellen. Wie Sie Quizze in Ihren Unterricht einbinden können, können Sie in unserem Steckbrief zu Kahoot! nachlesen.
Als progressiveres Mittel für einen spielerischen Unterricht dient Classcraft. Mit Classcraft können Sie für Ihre Klasse eine magische Welt erschaffen, in der Sie zusammen Monster besiegen, dabei den Fortschritt überprüfen, den Zusammenhalt der Klasse fördern und weiterhin Wissen vermitteln. Einen Einblick erhalten Sie in diesem Artikel der Süddeutschen Zeitung.
Der Einsatz von Games im Unterricht
Als anderen Ansatz von Gamification im Unterricht kann man die Spiele direkt in den Unterricht einbringen. Spiele machen nicht nur Spaß, sondern enthalten viele unterschätzte Elemente, wie die Förderung von Selbstlernkompetenzen. Das Erkunden von Spielwelten bringt den Spielerinnen und Spielern auch die Mechaniken des Spiels näher, welche oft sehr komplex sind. Dass Spiele nicht nur dem Zeitvertreib dienen, zeigen die zwei nachfolgenden Beispiele.
Mit Serious Games können Sie Spiele mit ernsteren Inhalten behandeln. Jürgen Sleegers (Medienspielpädagoge, TH Köln) hat in diesem Padlet eine Auswahl von Spielen zusammengestellt, welche die Themen Klimaschutz, Rassismus, Ethik und vieles mehr behandeln. Sie können diese Spiele nutzen, um die Schülerinnen und Schüler in die Thematik einzuführen und mit ihnen darüber zu reflektieren.
Einen anderen Ansatz bietet die Initiative Creative Gaming e.V.. Viele digitale Tools und Spiele lassen sich sehr kreativ einsetzen. Creative Gaming bedeutet, die Spiele umzudenken, als Werkzeug für den Unterricht neu zu denken. Im Frühjahr 2019 gestaltete Creative Gaming e.V. in der fünften Netzwerkrunde der bildung.digital-Netzwerkschulen einen Maker Space. In diesem wurde Bloxels Builder vorgestellt, mit dem man Spiele selbst programmieren kann. Als anderes Beispiel dient Minetest. Mit diesem können Sie zusammen mit Ihrer Klasse die Schule nachbauen oder eine eigene Welt erschaffen und dabei den Zusammenhalt fördern. Mit Twine hingegen können Sie „Textventures“ erstellen lassen. In diesem Interview erfahren Sie wie Twine im Unterricht einsetzen können.