Die zwei Netzwerke der Europaschulen in Nordrhein-Westfalen trafen sich Mitte März zum dritten Mal. Dabei beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Veränderungsprozessen und Widerständen.
Die dritte Netzwerkrunde der Europaschulen in Nordrhein-Westfalen am 9./10. und 15./16. März widmete sich Veränderungsprozessen und Widerständen. Rückte der erste Tag insbesondere die Analyse der angestoßenen Veränderungsprozesse und die damit einhergehenden Widerstände in den Fokus, standen am zweiten Tag die Entwicklung von Lösungsstrategien und die Überwindung von Widerständen im Mittelpunkt.
Standortbestimmung
Im Rahmen einer einleitenden Standortbestimmung am ersten Tag des Netzwerktreffens vergegenwärtigten sich die Schulteams den aktuellen Fortschritt ihrer Schulentwicklungsvorhaben. Dabei fokussierten sie sich einerseits auf das bisher Erreichte, andererseits konnten bereits an dieser Stelle erste Hindernisse identifiziert werden. Auf Basis dieser Standortbestimmung formulierten die Teilnehmenden Fragestellungen, die im Rahmen eines Open Space an Tag 2 an das Netzwerk gerichtet wurden. So entstanden im Laufe der Netzwerktreffen auf der kollaborativen Online-Pinnwand TaskCards erweiterte Fragensammlungen. Über eine Like-Funktion wurde ein Stimmungsbild zur Relevanz der gesammelten Fragen erzeugt.
Räume der Veränderung
Mit den Schulentwicklungsvorhaben wurden Veränderungsprozesse angestoßen, die häufig Widerstände und Verunsicherungen bei den Prozessbeteiligten auslösen. Die Moderation unterstützte die Analyse dieses Charakteristikums mit der Methode der „Räume der Veränderung“ (siehe Abbildung). Ziel dieser Methode ist zum einen die Erlebbarmachung von typischen Abläufen von Veränderungsprozessen. Zum anderen können die gewonnenen Erkenntnisse zur Planung wirkungsvoller Interventionen herangezogen werden. Fußend auf der „Kurve der Veränderung“, die aus Erkenntnissen der Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross entwickelt wurde, visualisieren die „Räume der Veränderung“ die verschiedenen Phasen und Einstellungen, die Menschen in Veränderungsprozessen durchleben. Mit dem Raum der Zufriedenheit, dem Raum der Ablehnung, dem Raum der Verwirrung und dem Raum der Erneuerung werden vier exemplarische Abschnitte von Veränderungsprozessen herausgegriffen. Durch die Fokussierung auf das subjektive Empfinden der Teilnehmenden wird der Veränderungsprozess und die eigene Position besonders deutlich.
Auf ihren Online-Whiteboards durchschritten die Schulteams die vier virtuellen Räume und verorteten sich und die beteiligten Stakeholder-Gruppen. Hilfreich dabei waren die mit jedem Raum verknüpften typischen Aussagen, die sich den bestimmten Phasen der Veränderung zuordnen lassen. So ist der Raum der Zufriedenheit assoziiert mit Sätzen wie: „wir machen doch gute Arbeit…“ oder „Zu viel Veränderung ist nicht gut für uns…“. Der Raum der Verwirrung ist gekennzeichnet durch Aussagen wie: „Verändern ja, aber nicht so!“ oder „Es muss schon sein, aber...“.
Nach der Analyse im Schulteam erfolgte die Präsentation der eigenen vier Räume im Tandem oder Trio. Durch das Feedback der Partnerschulen konnte so die eigene Verortung reflektiert und die größten Widerstände identifiziert werden.