Die sechs Schlüssel-Prinzipien von Rosan Bosch
Mountaintop (Berggipfel):
Eine Lernsituation, die die klassische Einweg-Kommunikation, wie Vorträge oder Reden von Lehrkräften oder auch Schülerinnen und Schülern zu kleinen oder großen Gruppen unterstützt. Die Umgebung und Akustik sollte sich auf diese Anforderungen ausrichten. So können z. B. teppichbezogene Treppenstufen eine theaterähnliche Atmosphäre mit Freiraum zum Sprechen schaffen.
Cave (Höhle)
Diese Lernsituation unterstützt das konzentrierte individualisierte Lernen. Durch die unterschiedliche Ausgestaltung verschiedener Rückzugsmöglichkeiten, können individuelle Ansprüche an eine konzentrationsfördernde Lernumgebung berücksichtigt werden. Schülerinnen und Schüler möchten z. B. geschützt vor den Blicken anderer, trotzdem den Überblick über das Geschehen bewahrend, in ruhiger Atmosphäre, mal liegend, mal stehend oder auch mit viel Licht lernen.
Campfire (Lagerfeuer)
Campfire ist eine Metapher für das Arbeiten im Team. Hier werden Gruppensituationen ermöglicht. Dialogfördernde Räume, die sinnbildlich eine Lagerfeueratmosphäre schaffen, unterstützen dabei. Z. B. durch Möbelstücke, die individuell angeordnet werden können und so für Gruppenarbeiten je nach Bedarf der Gruppenmitglieder anpassbar sind.
Watering Hole (Wasserstelle)
Dieses Prinzip ist eine Metapher für Räume, in denen Schülerinnen und Schüler aufeinandertreffen und in Austausch geraten, z. B. in den Pausen. Diese Bereiche ermöglichen eine zwanglose Atmosphäre und den informellen Dialog und Wissensaustausch, sodass Kreativität und Innovation gefördert werden. U. a. Korridore oder Aufenthaltsbereiche können hierfür entsprechend gestaltet werden.
Hands On (Praxis)
Eine Lernsituation, die nicht unbedingt ein eigener Bereich sein muss, sondern auch in andere Lernsituationen integriert werden kann. Hier wird Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben durch praktische Tätigkeiten zu lernen. Das können eigens geschaffene Kunsträume, Tonstudios oder Labore sein oder auch nur die Integration von Strukturen „Zum Anfassen und Machen“ in andere Bereiche.
Movement (Bewegung)
Dieses Prinzip geht auf das Bedürfnis junger Menschen nach Bewegung ein. Indem Bereiche geschaffen werden, die körperliche Bewegung wie Rennen oder Springen möglich machen, können Schülerinnen und Schüler Energie loswerden, um danach wieder besser zu lernen. Manchmal können dies auch Aktivitäten sein, die direkt mit dem Lernen zusammenhängen. Diese Räume sind jedoch nicht zu verwechseln mit der klassischen Sporthalle oder dem Gymnastikraum.