Auf dem abschließenden sechsten Netzwerktreffen an Tag Eins stand der netzwerkübergreifende Austausch im Mittelpunkt. Dafür versammelten sich die Projektteams aller „bildung.digital“-Schulen zu einem Open Space. Alle Teilnehmenden konnten ein ihnen wichtiges Anliegen einbringen, das anschließend im Plenum diskutiert und zur Auswahl gestellt wurde. Unter anderem widmeten sich die Gruppen Themen wie der sinnvollen Nutzung von Apps im Unterricht, schulischer Netzwerkstruktur, digitaler Leistungsmessung oder dem Umgang mit Smartphones in der Schule. Die Schulteams bereiteten auf dem Netzwerktreffen ihre Entwicklungssvorhaben nochmals in kreativen Videos auf und präsentierten diese den anderen Schulen in ihren Netzwerken. Dort wurden die Entwicklungsschritte der Schulen mit allen Lessons, Widerständen und Erfolgen festgehalten. Hierbei setzten die Teilnehmenden vor allem auf die App Stop Motion Studio, mit deren Hilfe sie in kurzer Zeit eigene Stop-Motion-Videos erstellten.
Fachveranstaltung zum feierlichen Abschluss
Auch die feierliche Abschlussveranstaltung an Tag Zwei bot Platz für den netzwerkübergreifenden Austausch zwischen den Schulen. In einem Gallery Walk präsentierten die Netzwerkschulen ihre Entwicklungsvorhaben auf selbstgestalteten Postern. Die Projektteams konnten nun auch die Projekte der Schulen in den anderen Netzwerken detailliert kennenlernen. Auf der öffentlichen Veranstaltung hatten auch alle weiteren Gäste die Gelegenheit, mit den Schulteams ins Gespräch zu kommen. Fachliche Impulse aus Theorie und Praxis lieferten zwei Keynotes. Myrle Dziak-Mahler, Geschäftsführerin des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln, plädierte in ihrem Vortrag für ein Neudenken von Schule und somit auch des Lehrberufs, um Schülerinnen und Schüler mit den in der Zukunft benötigten Kompetenzen auszustatten. Susanne Wagner, Schulleiterin der Netzwerkschule Rothestrasse in Hamburg, berichtete aus eigenen Erfahrungen an ihrer Grundschule zur Umsetzung von Schulentwicklungsprozessen. Spannende Aspekte und Aha-Momente in den beiden Keynotes als auch Fragen an die anschliessende Podiumsrunde konnten alle Anwesenden derweil über Mentimeter auf einer Projektion hinter der Bühne mit dem gesamten Publikum teilen – neben Fragen zur zukünftigen Schulentwicklung und des Transfer dieser Prozesse nach außen standen auch hier nötige Zukunftskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt. ARAG Holding SE-Vorstand Klaus Heiermann beschrieb, dass es in Bezug auf digitale Fähigkeiten von Auszubildenden der Zukunft, nicht nur um Technik, sondern vor allem um eine Organisationskultur gehe und alle Mitarbeitenden und Führungskräfte mitgenommen werden müssten. DKJS-Geschäftsführer Frank Hinte betonte, dass die Ergebnisse der durch „bildung.digital“ angestossenen Schulentwicklungsprozesse auch anderen Schulen Mut und Lust machen, die Möglichkeiten des digitalen Wandels beim Lehren und Lernen zu nutzen. Wie wichtig der bundesweite Austausch nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für die Unterstützungssysteme von Schulen sei, erläuterte Jens Krystek von der Serviceagentur „Ganztägig lernen" Schleswig-Holstein. Bei einem länderspezifischen Get-together mit den Länderteams der Serviceagenturen „Ganztägig lernen“ hatten die Teilnehmenden nochmals die Möglichkeit für Austausch, Vernetzung und konkrete Verabredungen auf Landesebene.
Impulse in den eigenen Bundesländern setzen
Das in zwei Schuljahren gesammelte Wissen und die Erfahrungen aus der Projekt- und Netzwerkarbeit im Rahmen von „bildung.digital – Netzwerk ganztägig bilden“ müssen nun durch die Schulen in ihre Bundesländer eingebracht werden. Die Rahmenbedingungen und bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen sind bundesweit unterschiedlich. „bildung.digital“ schuf in den letzten zwei Jahren einen Rahmen mit fachlichen Anregungen durch den länderübergreifenden Austausch und bot die Möglichkeit, die eigenen Entwicklungsvorhaben systematisch zu reflektieren. Gemeinsam können die Schulteams der teilnehmenden Bundesländer nun zeitgemäße Konzepte für digitalisierte Bildung im Ganztag entwickeln und somit Impulse für alle Schulen in ihren Bundesländern setzen. Dabei werden sie durch die Serviceagenturen „Ganztägig lernen“ unterstützt.