© iStock | monkeybusinessimages
Das von der Europäischen Kommission bereitgestellte Tool SELFIE dient der Unterstützung von Schulen bei der Integration digitaler Technologien in den Unterricht. Es richtet sich insbesondere an Schulleitungen und all jene, die mit der digitalen Entwicklung an ihren Schulen betraut sind. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Durch kurze Aussagen und Fragen sammelt das Tool die Ansichten von Lernenden, Lehrenden und Schulleitungen über den konkreten Einsatz digitaler Technologien an der jeweiligen Schule und erstellt daraus einen individuellen Bericht über Stärken, Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten. Die Verantwortlichen an den Schulen erfahren so, an welchem Punkt sie bei der Digitalisierung ihrer Schule stehen und wo es weiter anzupacken gilt. Nachdem 2018 in einem europaweiten Pilotversuch mit 67.000 Teilnehmenden an 650 Schulen die Wirksamkeit von SELFIE bestätigt wurde, steht das Tool über das dazugehörige Online-Portal in allen 24 EU-Amtsprachen inzwischen frei zur Verfügung.
Das Prinzip Selbstreflexion
SELFIE steht für „Self-Reflection on Effective Learning by Fostering Innovation through Educational Technologies“ (Selbsteinschätzung des effektiven Lernens durch die Förderung der Verwendung von innovativen Bildungstechnologien). Für die Messung und Verbesserung der Digitalisierung des Unterrichts wird im Rahmen der Selbstreflexion also auf das Wissen derjenigen gesetzt, die am meisten über den digitalen Stand ihrer Schulen wissen – all jener, die sich täglich dort aufhalten. Um die unterschiedlichen Perspektiven von Lehrenden, Lernenden und Schulleitungen dabei angemessen zu berücksichtigen, sind die zu beantwortenden Fragen und Aussagen auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten. Da jede Schule ihre ganz individuellen Anforderungen und Bedingungen hat, lassen sich zusätzlich zu den vorgegebenen Aspekten einzelne Elemente auswählen oder hinzufügen, die den Bedürfnissen und dem Umfeld der jeweiligen Schule entsprechen. Auf Basis der Eingaben der Befragten erstellt SELFIE dann einen umfassenden Bericht über die Stärken und Schwächen einer Schule beim Einsatz digitaler Technologien. Dabei gilt: Je mehr Personen an der Befragung teilnehmen, desto genauer wird das durch SELFIE gewonnene Selbstbild. Die Ergebnisse helfen den Schulen anschließend, ihren gegenwärtigen Stand festzustellen, davon ausgehend eine Diskussion über ihren Technologieeinsatz zu führen, Prioritäten zu setzen und ihr digitales Entwicklungskonzept zu erstellen oder anzupassen. In der Folge kann SELFIE regelmäßig wiederholt werden, um Fortschritte zu beurteilen, weitere Maßnahmen zu planen und das Schulentwicklungskonzept zu überarbeiten.
Einfache Nutzbarkeit und Datenschutz an erster Stelle
Das Ausfüllen des Fragebogens ist einfach und flexibel über PC, Laptop, Tablet oder Smartphone möglich und nimmt ca. 30 Minuten in Anspruch. Auch die Auswertung von SELFIE lässt sich technisch leicht und flexibel durchführen. Eine aufwändige Systeminstallation oder perfekt ausgebaute digitale Infrastruktur sind somit nicht notwendig. Voraussetzung ist lediglich ein Endgerät mit Webbrowser und Internetanschluss, da die Anwendung von SELFIE über ein Online-Portal erfolgt. Um SELFIE nutzen zu können, muss die Schule zunächst kostenlos registriert werden. Dabei werden keinerlei personenbezogene Daten und lediglich allgemeine Informationen über die Schule erhoben. Die in der SELFIE-Befragung gegebenen Antworten werden zudem anonym gesammelt, einzelne Personen sind nicht identifizierbar. Darüber hinaus ist jede Schule Eigentümerin ihres persönlichen SELFIE-Berichts, weder die Europäische Kommission noch andere Organisationen können diesen einsehen. Gehostet werden die Daten auf einem Server der Europäischen Kommission, der die Sicherheit der Daten und Datenverarbeitung gewährleistet.