Hybride Unterrichtsformen und der Einsatz digitaler Tools werden Stück für Stück fester Bestandteil des Schulunterrichts. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Schulen stieg in den letzten Jahren auch der Bedarf an für den Unterricht angepassten Anwendungen wie kollaborativen Whiteboards, Tools zu Erstellung von Arbeitsblättern, Feedbackwerkzeugen und zum digitalen Schulmanagement. Inzwischen ist es kaum noch möglich, den Überblick über die Vielfalt von Tools und Anwendungen zu behalten, geschweige denn gezielt das richtige Werkzeug für die eigenen Bedarfe zu finden.
Vor diesem Dilemma stand auch Deborah Költzsch, die zu Beginn der Pandemie als Englischlehrerin an der bayrischen Maria-Ward-Realschule Eichstätt auf der Suche nach hilfreichen Tools für den Distanzunterricht war. „Im Grunde genommen hat mich die Community auf die Idee gebracht, sie zur Basis von find-my-tool.io zu machen“, berichtet Deborah Költzsch. „Das hat sich während der Corona-Pandemie ergeben, als viele Lehrkräfte angefangen haben Tool-Listen zu erstellen. Ich habe damals an einer Realschule unterrichtet und war selbst ganz begeistert, die Listen waren aber leider nie vollständig und wurden auch nicht immer auf dem neusten Stand gehalten. Gleichzeitig war die Begeisterung an solchen Tool-Sammlung bei Lehrkräften noch immer stark vertreten, da niemand neben der Vollzeitstelle im Klassenzimmer wirklich Zeit hatte, selbst zu kuratieren und deshalb gern auf die Vorarbeit anderer zurückgriff. Daher kam mir dann auch die Idee: wenn es niemand alleine hinbekam, wieso dann nicht einfach alle gemeinsam?“
Die aktive Community als Basis von find-my-tool.io
So entstand auf Github, einer kollaborativen Entwicklungsplattform, eine Sammlung von über 800 Tools, die von einer aktiven Community beständig gepflegt und aktualisiert wurde. Der große Erfolg gab schließlich den Anstoß, als vierköpfiges Team die Plattform find-my-tool.io ins Leben zu rufen. Auf einer eigenen Website und in überarbeitetem Design hält die kollaborative Tool-Sammlung jedoch an ihrem Grundprinzip fest: die aktive Mitarbeit der Community bildet den Kern von find-my-tool.io. Durch die Einbeziehung und Zusammenarbeit der Gemeinschaft entwickelt sich die Sammlung beständig weiter und auch die Plattform soll in Zukunft um neue Funktionen erweitert werden.
„Am Thema der Partizipation arbeiten wir gerade verstärkt“, erläutert Deborah Költzsch. „Zu Beginn war es ja „nur“ eine statische Liste. Fehlte ein Tool, konnte man mir eine Mail schreiben und ich habe es ergänzt. Mittlerweile haben wir ja eine dynamische Sammlung - inklusive Suchfunktion. Bislang ist die Partizipation dabei noch sehr ähnlich: Tool-Tipps kommen immer noch häufig per Mail, aber auch via Twitter und Instagram. Das Gesamtkonzept von find-my-tool.io sieht allerdings vor, die Community noch stärker einzubinden. Geplant ist, dass man als aktives Mitglied von find-my-tool.io selbst Tools hinzufügen kann, die dann gegengecheckt und anschließend zur Sammlung hinzugefügt werden. Außerdem ist eine Form der Bewertung sowie eine Detailseite zu den Tools geplant. Oftmals gibt es ja ganz verschiedene Anbieter zu ein und dergleichen Funktion. Weiterführende Infos sowie Meinungen von anderen Nutzer:innen möchten wir an der Stelle integrieren, um eine noch bessere Übersichtlichkeit anzubieten.“
Weniger Zeit für die Suche, mehr Zeit für die Unterrichtsvorbereitung
Doch bereits jetzt bietet find-my-tool.io vielfältige Suchfunktionen und Filtermöglichkeiten. So lässt sich die Sammlung einerseits nach bestimmten Kategorien wie OER-Materialien, Coding oder Digitales Klassenzimmer durchsuchen. Andererseits wird die Suche durch Filtereinstellungen erleichtert. So können zum Beispiel Tools ohne vorherige Registrierung, Verwendung von mobilen Endgeräten oder eine kostenfreie Nutzung ausgewählt werden.