Bereits seit 2006 bietet die Friedensburg-Oberschule in Berlin, eine integrierte Sekundarschule im gebundenen Ganztagsbetrieb, im Rahmen ihres informationstechnischen Profils sogenannte Notebookklassen an. Insbesondere im Unterrichtsbereich Berufsorientierende Projekte (BOP) bietet die Schule ihren Schülerinnen und Schülern zudem die Möglichkeit, ihre Geräte genauer kennenzulernen und ihre digitalen Kompetenzen zu vertiefen. Je nach Zahl der Anmeldungen und Personalressourcen richtet die Schule derzeit in jedem Jahrgang der Mittelstufe zwei Notebookklassen ein, seit 2016 neben dem Regelbereich auch in der Europaschule. Die Notebooks gehören den Jugendlichen und werden von den Eltern finanziert. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die eigens für sie angeschafften Notebooks sowohl im Unterricht als auch zu Hause. Inwieweit in der Schule mit den Geräten gearbeitet wird, hängt auch vom Unterrichtsfach ab. Die Friedensberg-Oberschule versteht die Notebooks nämlich als Arbeitswerkzeuge, welche insbesondere dann eingesetzt werden, wenn sie sich am effektivsten zur Lösung einer Aufgabe eignen. Angelegt sind die Notebookklassen von der siebten bis zur zehnten Jahrgangsstufe, da mit dem Einstieg in die gymnasiale Oberstufe das Klassensystem aufgelöst und in ein Kurssystem umgewandelt wird. Die Nutzung der Notebooks im Unterricht ist den Schülerinnen und Schülern dann natürlich weiterhin erlaubt. Denn das Arbeiten mit den Geräten bietet laut der Schule einige Vorteile und unterstützt insbesondere das individuelle Lernen:
- Schülerinnen und Schüler können nach individuellem Tempo lernen und Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bearbeiten.
- Durch die Nutzung von Online-Nachschlagewerken und anderweitige digitale Recherche kann selbstständiges Lernen stattfinden.
- Im Unterricht kann kooperativ und individuell mit unterschiedlichen Lernplattformen und Webseiten gearbeitet werden.
- Schülerinnen und Schüler können ihre Arbeitsunterlagen strukturiert dokumentieren.
- Sie entwickeln umfassende Technik- und Medienkompetenzen und lernen, verschiedene Office-Programme effektiv zu nutzen.
Die Finanzierung wird allen Familien ermöglicht
Um allen Schülerinnen und Schülern dieselben Voraussetzungen zu bieten, nutzen alle Notebookklassen die gleichen Geräte, die immer neu gekauft werden – auf Initiative der Eltern derzeit von der Firma Apple. Eigene Geräte dürfen deshalb nicht verwendet werden. Die Friedensburg-Oberschule schafft die Notebooks über das gemeinnützige Unternehmen Mobiles Lernen an, welches Schulen bei der Umsetzung von Notebook- und Tabletklassen unterstützt. Entscheiden sich Eltern für die Notebookklasse, schließen sie mit Mobiles Lernen einen je nach persönlicher Situation gestalteten Leasingvertrag ab, durch den sie schließlich in den Besitz der Geräte gelangen. Dabei wird darauf geachtet, dass allen Familien die Anschaffung der teuren Geräte ermöglicht wird. Inbegriffen sind dabei technischer Service, Versicherung der Geräte und eine Garantie. Gehen die Notebooks also einmal kaputt, werden sie durch Mobiles Lernen repariert und Ersatzgeräte bereitgestellt, sodass betroffene Schülerinnen und Schüler weiter am Unterricht teilnehmen können.
Melden Eltern Interesse an einer Notebookklasse für ihr Kind an, werden sie vorab zunächst zu einem Elternabend eingeladen und über das Projekt informiert. Erst bei einem zweiten Elternabend treffen sie die Entscheidung und schließen dann online den Leasingvertrag mit Mobiles Lernen ab.
Vertieftes Arbeiten im Rahmen des berufsorientierenden Projekts „Medien und Kommunikation“
Zum Einstieg in die Notebookklassen besuchen die Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse drei Einführungstage, an denen sie auf das Arbeiten mit ihren Notebooks vorbereitet werden. Die Friedensburg-Oberschule stellt allen Schülerinnen und Schülern der Schule bereits eine eigene E-Mail-Adresse zur Verfügung. Auf den Notebooks sind zudem die MS Office-Programme und eine Reihe an Software, z. B. Apple-Pages und Keynote für Textverarbeitung und Präsentationen oder das umfassende Musikprogramm GarageBand, vorinstalliert.
Eine besondere Möglichkeit ergibt sich für die Notebookklassen darüber hinaus im Rahmen der sogenannten Berufsorientierenden Projekte (BOP), vielfältigen fächerübergreifenden Wahlpflichtkursen, in denen Schülerinnen und Schüler vier Stunden pro Woche projekt- und berufsorientiert arbeiten und lernen. Insbesondere die Notebookklassen wählen hier das Fach „Medien und Kommunikation“ aus, um ihre Technik- und Medienkompetenzen darin noch weiter zu vertiefen, auszubauen und anzuwenden. Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts liegen daher auf:
- Technikkompetenz (der souveräne Umgang mit den Notebooks und der Anwendersoftware),
- Medienkompetenz (der souveräne Umgang mit Medien und Rechtssicherheit im Internet),
- und aktiver Medienarbeit (Medien auswählen und nutzen, Mediengestaltungen verstehen und bewerten, Medien gestalten und verbreiten).
„Medienfitness“ von und für Lehrerinnen und Lehrer
Gesamtschulisch wird das Projekt der Notebookklassen an der Friedensburg-Oberschule von zwei Lehrkräften betreut. Diese kümmern sich um die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Unternehmen, die Organisation der Elternabende und schulintern um die Qualifizierung anderer Lehrkräfte. In wöchentlich stattfindenden Konferenzen im Kollegium stellen sie ihren Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der „Medienfitness“ unter anderem Plattformen und Tools vor und geben Einführungen in die von der Schule genutzten Whiteboards. So geben Lehrende ihr im Rahmen des digitalisierten Schulalltags gesammeltes Wissen an andere Lehrkräfte weiter und helfen, neben weiteren formellen Fortbildungsmöglichkeiten an der Schule, einander gegenseitig.