Die drei Schulen aus Schleswig-Holstein, Berlin und Hamburg kamen am 25. Februar zum abendlichen Vernetzungstreffen in Berlin-Spandau zusammen. Am nächsten Tag öffnete die Havel-Grundschule dem Netzwerk sprachwelten.digital ihre Türen für einen Schulbesuch.
Die Havel-Grundschule ist mit 1,5 Jahren eine sehr junge inklusive Grundschule im Aufbau. Als eine „Schule für alle“ unterstützt sie Kinder mit unterschiedlichen Bedarfen mit einem breit aufgestellten multiprofessionellen Team in einem partizipativen Ansatz. Dazu gehören neben dem Team aus Erzieher:innen und Lehrkräften auch Kooperationspartner, beispielsweise aus den Bereichen Logopädie, Ergotherapie, Musiktherapie.
Digitalgestützter Unterricht
Beim Schulbesuch erhielt das Netzwerk nicht nur einen Einblick in die räumlichen und strukturellen Besonderheiten der Havel-Grundschule. Dabei erfuhr das Netzwerk auch, warum sich die Schule neben der Anschaffung von IPads, bewusst für einen traditionellen Computerraum entschieden hat. So haben die Lehrkräfte die Erfahrung gemacht, dass sich bestimmte Kompetenzen im Umgang mit digitalen Endgeräten nur in diesem Setting erlernen lassen. Dazu gehöre der Umgang mit Hardware, wie Tastatur und Maus. Aber auch das Erlenen von Anmeldeprozessen und Datenmanagement, das heißt das Verständnis über digitale Ablagesysteme und Speichermechanismen, sei in diesem Rahmen besser zu vermitteln.
Bei der anschließenden Hospitation erhielt das Netzwerk Gelegenheit die vielfältige Nutzung von IPads im Unterricht in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen (1.-3. Klasse, 4.-6. Klasse) kennenzulernen. Die Beobachtungen gaben Anlass für die nachfolgende Diskussion zu lernförderlichen Ansätzen des digital gestützten Unterrichts – insbesondere in Hinblick auf die großen lern- und leistungsbezogenen Unterschiede innerhalb der Lerngruppen. So wurde beobachtet, dass es nicht allen Schüler:innen selbstständig gelingt, Erklärvideos als Informationsquelle zu nutzen, wenn diese länger als zwei Minuten sind und nicht sofort Antworten auf die Fragestellung anbieten. Als Lösungsvorschlag wurden hier kleinschrittige Arbeitsaufgaben oder Leitfäden zur lernförderlichen Nutzung dieses Medienformates vorgeschlagen. So könne differenziert auf sprachliche Kompetenzniveaus und den erheblichen Unterschied in der Aufmerksamkeitsspanne reagiert werden.
Tools zur digitalgestützten Sprachkompetenzförderung
Ein besonderes Potenzial des schulübergreifenden Austauschs im Netzwerk besteht darin, sich einen gemeinsamen Überblick über bewährte Tools und digitale Praktiken zum sprachförderlichen Einsatz im Unterricht zu verschaffen. Bei der oft unüberschaubaren Auswahl bieten Empfehlungen und Erfahrungswissen von Kolleg:innen eine wertvolle Orientierung. Dafür steht dem Netzwerk eine kollaborative Materialsammlung auf einem TaskCards zur Verfügung, die regelmäßig und eigenständig auf Praxistauglichkeit überprüft wird.