Seit Ende 2017 arbeiten die am Programm bildung.digital – Netzwerk ganztägig lernen teilnehmenden Schulen an ihren Projektvorhaben. Ende Februar startete die dritte Netzwerkrunde: Alle Teilnehmenden aus Netzwerk IV kamen vom 26. bis 27. Februar 2018 in Marburg/Battenberg zusammen, vom 28. Februar bis 01. März 2018 trafen die teilnehmenden Schulen aus Netzwerk III in Stein/Zirndorf aufeinander.
Selbstreflexion mit den „Zimmern der Veränderung“
Auf beiden Netzwerktreffen gab es Raum für die Arbeit am eigenen Projekt, den Austausch untereinander und fachlichen Input. Der erste Tag rückte die Veränderungsvorhaben der Schulen in den Mittelpunkt. Dazu machten sich die Schulteams mit dem Instrument „Die vier Zimmer der Veränderung“ aus dem Veränderungsmanagement (change management) vertraut. Diese Methode beschreibt bildhaft den Ablauf von Veränderungs- und Innovationsprozessen und die Befindlichkeiten von betroffenen Personen(-gruppen) in den einzelnen Prozessphasen. Jedes Zimmer steht dabei symbolisch für eine Phase des Prozesses. Die Schulteams analysierten anhand ihres Veränderungsvorhabens, in welchem der Räume andere beteiligte Personen oder Personengruppen (z. B. Schulträger, Kollegium, Eltern, Schülerinnen und Schüler) sich aktuell befinden. So konnten sie ein differenziertes Verständnis für die psychologischen Dimensionen ihres Veränderungsvorhabens gewinnen und geeignete, individuelle Maßnahmen für einzelne Personen bzw. Personengruppen ableiten, um ihre Projektarbeit voranzubringen.
Spannende Einblicke in digitales Know-how erhielten die Teilnehmenden bei beiden Netzwerktreffen im Rahmen von Mini-Maker Spaces. Mit der App „Comic Life“ erstellten sie schnell und kreativ eigene Comics aus selbst aufgenommenen Fotos, Effekt-Filtern und kurzen Texten. Einsatzmöglichkeiten bietet die App viele: so kann das Lernmaterial interessanter gestaltet oder auch komplexe Zusammenhänge verdeutlicht werden. Wie schnell und einfach Trickfilme erstellt werden können, wurde im zweiten Workshop erfahrbar. Mit der App „Stop Motion Studio“ erstellten die Teilnehmenden erste eigene Filme und lernten ein Tool kennen, mit dem sie selbst eigene Erklär-Trickfilme erstellen oder mit ihren Schülerinnen und Schülern Wissensinhalte kreativ aufarbeiten können.
Schulbesuche in Battenberg und Zirndorf
Am zweiten Tag der Netzwerktreffen besuchten die Teilnehmenden jeweils eine Schule aus ihrem Netzwerk, die dem Netzwerk Einblicke in ihren digitalen, aber auch analogen Schulalltag und Unterricht ermöglichte. Netzwerk IV besuchte die Gesamtschule Battenberg. Eine Station des Schulbesuchs war hier das Lernzentrum der Gesamtschule, in dem gerade Schülerinnen und Schüler eigenständig die Aufgaben des PC-Führerscheins bearbeiteten. Die Teilnehmenden aus Netzwerk III konnten verschiedene Stationen in der Mittelschule Zirndorf durchlaufen und unter anderem erfahren, wie die Schule ihren Unterricht 3.0 in Theorie und Praxis konzipiert und umsetzt.
Im Anschluss an die jeweiligen zweistündigen Schulbesuche bekamen die Teilnehmenden nochmals fachlichen Input. Diesen lieferte in Zirndorf Kai Wörner, Lehrer an der bayerischen Medienreferenzschule „Realschule am Europakanal Erlangen“ zum Thema „Der Weg zur digitalen Schule – Medienkonzept in der Praxis“. Die Realschule vereint in ihrem Konzept eine dynamische, technische Infrastruktur, die regelmäßige Fortbildung und Motivation der Lehrkräfte sowie passgenaue didaktische Settings für Schülerinnen und Schüler. Seit dem Schuljahr 2017/18 ist sie Teil eines Pilotversuchs zur digitalen Bildung in der Seminarausbildung für Referendare.
In den nächsten Wochen kommen weitere Schulen aus den Netzwerken von bildung.digital – Netzwerk ganztägig lernen für fachlichen Austausch und Schulbesuche zusammen. Die im Netzwerk I organisierten Schulen treffen sich vom 19. bis 20. April 2018 in Fulda. Die Schulen aus Netzwerk II kommen vom 26. bis 27.04.2018 in Halle (Saale) zusammen.