Deutsches Schulbarometer 2025
Künstliche Intelligenz im Unterricht: Was Lehrkräfte brauchen
Was bewegt Lehrkräfte in Deutschland aktuell – und wie gehen sie mit neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz im Unterricht um? Das Deutsche Schulbarometer 2025 liefert hierzu aktuelle Einblicke.
Die repräsentative Umfrage der Robert Bosch Stiftung beleuchtet jährlich die Stimmungslage an allgemein- und berufsbildenden Schulen aus Sicht der Lehrer:innen. Schwerpunkte der diesjährigen Erhebung waren unter anderem die berufliche Zufriedenheit, Herausforderungen im Schulalltag, Inklusion, Fortbildungsaktivitäten und erstmals auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie die Demokratiebildung im Schulkontext.
KI: Viel Unsicherheit, punktuelle Anwendung
Ein zentrales Ergebnis: Der Umgang mit KI-Tools bereitet vielen Lehrkräften noch Schwierigkeiten. 62 Prozent der Befragten fühlen sich im beruflichen Kontext eher unsicher oder sogar sehr unsicher im Umgang mit KI. Rund ein Drittel nutzt KI-Tools bereits regelmäßig, während 31 Prozent sie gar nicht einsetzen.
Am häufigsten kommen KI-Anwendungen aktuell bei der Erstellung von Aufgaben (58 %) und der Unterrichtsplanung (56 %) zum Einsatz. Deutlich seltener werden sie für Leistungskontrollen (34 %), individualisierte Lernangebote (28 %) oder die Bewertung von Schülerarbeiten (6 %) genutzt.
Chancen individualisierten Lernens werden gesehen
Trotz vieler Vorbehalte erkennen zahlreiche Lehrkräfte das Potenzial der Technologie – insbesondere für individualisierte Lernprozesse. 57 Prozent sehen in KI eine wertvolle Unterstützung, um gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Schüler:innen einzugehen.
Gleichzeitig herrscht Skepsis: Über 60 Prozent befürchten negative Auswirkungen auf soziale und kommunikative Kompetenzen sowie das kritische Denken der Lernenden. Entsprechend hoch ist der Fortbildungsbedarf: Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte wünscht sich Unterstützung bei der Unterrichtsgestaltung mit KI (54 %) und der Förderung kritischen Denkens (52 %).