Chatten, streamen, spielen, surfen – die Möglichkeiten, mit digitalen Medien Zeit zu verbringen sind vielfältig und das vorhandene Spektrum wird stets erweitert. Weit über drei Stunden verbringen junge Menschen zwischen 12 und 19 Jahren täglich online, wie die aktuelle JIM-Studie 2022 belegt. Zwar ist die Nutzungszeit nach einem pandemiebedingten Höhepunkt wieder leicht rückläufig, bewegt sich jedoch weiter auf hohem Niveau. Eine ausufernde und unreflektierte Nutzung digitaler Medien kann jedoch zu Stress und Suchtverhalten führen. Aus diesem Grund nimmt der Safer Internet Day 2023 die digitale Gesundheit in den Blick. Am 7. Februar werden in zahlreichen Veranstaltungen, die sowohl online als auch analog stattfinden, die Fähigkeiten und Kompetenzen thematisiert, die junge und erwachsene Menschen benötigen, um ihren Medienkonsum auszubalancieren.
Von der Europäischen Union 2004 als internationaler Aktionstag ins Leben gerufen, findet der Safer Internet Day seither jährlich unter einem wechselnden Schwerpunktthema statt. Ziel ist dabei stets Medienkompetenz zu stärken und langfristig für die Gefahren des Internets zu sensibilisieren. Der nationale Aktionstag wird dabei von klicksafe organisiert. Um ein sicheres Internet für alle Altersgruppen zu schaffen, sind sowohl staatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen als auch Privatpersonen aufgerufen, sich mit Aktionen und Veranstaltungen zu beteiligen. Eine wichtige Zielgruppe bilden dabei Kinder und Jugendliche sowie Lehrkräfte und Eltern, viele Angebote richten sich jedoch an alle Interessierte.
Aktionen in ganz Deutschland
So finden rund um den 7. Februar online und analog zahlreiche Workshops, Vorträge und Aktionen statt, die Digital Wellbeing in den Fokus rücken. Ein Überblick über alle Veranstaltungen findet sich hier. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl spannender Online-Veranstaltungen vor:
Soziale Medien spielen im Alltag junger Menschen eine wichtige Rolle. Neben den vielfältigen Potenzialen bilden sie jedoch auch einen gewichtigen Risikofaktor für Stress und Belastung. Zum einen finden sich oftmals Fake News, Hatespeech und Verschwörungserzählungen auf den unterschiedlichen Plattformen, zum anderen sind ihre Algorithmen so gestrickt, das Nutzer:innen möglichst viel Zeit auf ihnen verbringen. Die Veranstaltung „Stressfrei(er) unterwegs in den (sozialen) Medien – Tipps für mehr digitales Wohlbefinden und selbstbestimmte Mediennutzung“ des Landesamts für Schule und Bildung in Sachsen rückt diese Thematik in den Mittelpunkt. Sie bietet nicht nur spannende Einblicke in die psychologischen Wirkungsweisen von sozialen Medien, sondern nimmt auch potenzielle Stressfaktoren und entsprechende „Gegenmaßnahmen“ in den Blick. Die Veranstaltung richtet sich dabei insbesondere an Lehrkräfte und bietet Tipps und Anregungen, wie man das Thema im pädagogischen Kontext aufgreifen und im Rahmen von Mini-Projekten praktisch umsetzen kann.
Unter den verschiedenen Social-Media-Plattformen erfreut sich insbesondere TikToK einer großen Beliebtheit unter jungen Menschen. Oftmals ist es für pädagogische Fachkräfte dabei eine Herausforderung, mit den aktuellen Trends Schritt zu halten. Die Veranstaltung „Jugendschutz Basics: Trend App TikTok“ der Aktion Jugendschutz nimmt die beliebte App in den Blick und zeigt auf, wie TikTok funktioniert, was genau Jugendliche daran fasziniert und welche aktuellen Trends es gibt. Dabei werden auch bestehende Risiken beleuchtet und pädagogische Einsatzmöglichkeiten vorgestellt.
Neben Veranstaltungen für pädagogische Fachkräfte finden sich jedoch auch Aktionen, die sich direkt an Kinder und Jugendliche richten. Der Online-Workshop „Das zeitfressende Smartphone“ für Kinder von 9 bis 12 Jahren, der vom Stadtjugendring Stuttgart organisiert wird, nimmt die eigene Smartphone-Nutzung, aber auch jene im eigenen Umfeld in den Blick. Zusammen werden in einem gemeinsam erstellten eBook Ideen gesammelt, wie eine ausgeglichene Nutzung im Alltag umgesetzt werden kann.