Fotografien sind im heutigen Medienalltag allgegenwärtig. Durch die Verbreitung von Smartphones mit eingebauten Kameras und Apps wie Instagram ist das Aufnehmen, Bearbeiten und Teilen eigener Fotos insbesondere bei jungen Menschen inzwischen Standard. Auch bei der täglichen Medienrezeption stoßen Kinder und Jugendliche ganz selbstverständlich auf zahlreiche Fotos – ob in Zeitschriften, auf Plakaten oder in sozialen Medien. Gemein haben all diese Fotografien, dass sie oftmals bearbeitet sind. Umso wichtiger ist es daher, Kindern und Jugendlichen heute schon in der Schule die Grundlagen der Bildbearbeitung und die für eine reflektierte Fotorezeption nötigen Kompetenzen zu vermitteln. Hierbei helfen kostenlose Bildbearbeitungsprogramme wie beispielsweise Snapseed. Die von Google herausgegebene App ermöglicht es den Nutzenden, intuitiv und kreativ digitale Bilder zu bearbeiten, und lässt sich auf vielfältige Weise in den Unterricht einbinden.
Snapseed im Unterricht
Einsetzen lässt sich Snapseed grundsätzlich in jedem Unterrichtsfach, in dem digitale Fotografien zur Anwendung kommen und bearbeitet werden können. Inhaltlich spielt die Produktion, Nutzung und Reflexion von digitalen Fotografien vor allem im Kunstunterricht eine Rolle. Auch in Unterrichtsformaten, die sich explizit mit Bildmedien und deren sozialen, rechtlichen und gesellschaftlichen Dimensionen auseinandersetzen, kann der Einsatz sinnvoll sein – zum Beispiel im IT-, Politik- oder Geschichtsunterricht. Besonders gewinnbringend erweist sich die Nutzung einer App wie Snapseed dabei, wenn diese für den Part der Bildbearbeitung in umfangreichere Fotoprojekte integriert wird. Solche Projekte können unter anderem die fotografische Erkundung und künstlerische Aufbereitung der alltäglichen Lebensumgebung der Schülerinnen und Schüler, die Erstellung von Bildgeschichten oder die kreative Untersuchung von Foto-Manipulationen im Geschichtsunterricht sein.
Die hierbei vermittelten Kompetenzen liegen einerseits im KMK-Themenfeld „Produzieren und Präsentieren“. Andererseits fördert die Kompetenz, selbst Fotos bearbeiten und verfremden zu können, zugleich die reflektierte Analyse und Bewertung von Fotos und anderen Bildmedien im KMK-Themenfeld „Analysieren und Reflektieren“. Konkret können Schülerinnen und Schüler so je nach Kontext unterschiedliche Fach- und Medienkompetenzen erlangen:
- Aufnahme von Fotos mit einem modernen Aufnahmegerät (Kamera, Smartphone oder Tablet),
- Öffnen, Bearbeiten und Speichern von Fotos mit einem Bildbearbeitungsprogramm,
- Verständnis für den Aufbau eines digitalen Bildes (Pixel, Bits, Bildformate),
- Kenntnis der Grundzüge der Rechtslage für das Veröffentlichen von Fotos,
- Kritische Reflexion der Wirkung von Fotos, insbesondere als Informationsquelle
Geeignet ist Snapseed sowohl für die Grund- als auch für die Sekundarschule. Beim Einsatz von Snapseed in der Grundschule liegt der Fokus vor allem auf dem Erwerb grundlegender Kompetenzen der Bildbearbeitung, dem Erkennen guter Resultate, der Förderung kreativer Fähigkeiten, aber auch der ersten Vermittlung von Rechtsgrundlagen. In der Sekundarschule werden diese Bereiche nicht nur ausgebaut, sondern auch um das tiefere Verständnis der technischen Aspekte digitaler Bildproduktion sowie die Reflexion der Wirkungs- und Wahrnehmungsdimensionen von Fotografien erweitert.
Intuitive Bedienung und breite Verfügbarkeit
Gängige professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie beispielsweise Photoshop haben vor allem zwei Nachteile, die sie für den Einsatz im Schulkontext ungeeignet machen: Sie sind einerseits sehr teuer und haben andererseits einen derart großen Funktionsumfang, dass sie für Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte erschlagend und unübersichtlich wirken können. Kostenlose Programme mit reduzierteren Funktionalitäten wie Snapseed sind für Schulen daher deutlich besser geeignet. Gegenüber anderen frei verfügbaren Fotobearbeitungsprogrammen zeichnet sich Snapseed insbesondere durch die hohe Bildauflösung der Fotos und zahlreiche ungewöhnliche Optionen aus. Eine deutschsprachige Nutzungsoberfläche, ausführliche Anleitungen für alle Funktionen und eine intuitive Steuerung per Touchscreen auf Smartphones und Tablets ermöglichen Schülerinnen und Schülern eine rasche Einarbeitungszeit in das Programm. Verfügbar ist die App mittlerweile für Android, iOS sowie Windows und kann somit flexibel auf einer Vielzahl unterschiedlicher Geräte im Schulunterricht eingesetzt werden. Dafür muss das Programm lediglich aus dem App Store bzw. von der Website heruntergeladen und auf dem Endgerät installiert werden. Eine Anmeldung mit einem Account ist bei der Nutzung der App nicht erforderlich.