Wie bereits Ende Februar auf den Treffen der Netzwerke III und IV lag der Fokus des ersten Tages zudem auf den Veränderungsvorhaben der Schulen. Mithilfe der „Vier Zimmer der Veränderung“, einem Instrument aus dem Change-Management, kann der Ablauf von Veränderungs- und Innovationsprozessen unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen und Befindlichkeiten der Beteiligten beschrieben werden. Dies ermöglicht transparente und nachhaltige Veränderungsprozesse, die von allen Beteiligten nachvollzogen und getragen werden. Die Schulteams analysierten so ihre jeweiligen Projektvorhaben und entwickelten individuelle Maßnahmen, um diese an ihrer Schule weiter voranzubringen.
Schulbesuche in Fulda und Halle
Das Programm des zweiten Tages bot neben fachlichem Input und vielen Gelegenheiten zum Austausch auch die Möglichkeit, Ausschnitte aus Schulalltag und Unterricht aus jeweils einer Schule des Netzwerks zu erleben. Das Netzwerk I besuchte die Bardoschule Fulda, die ihr Medienbildungsprojekt #seiSmart vorstellte und deren „Smartagents“ eine Beispielstunde gaben. Der fachliche Input durch Henning Host vom Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität Köln, konzentrierte sich anschließend auf die Konzeption digitaler Unterrichtsangebote. Hierbei stand vor allem die Frage im Mittelpunkt, wie Lehrkräfte digitale Tools und Apps bewerten können, um Anwendungen didaktisch sinnvolleinzusetzen. Das vorgestellte Analyseverfahren für digitale Tools und Produkte fragt dafür verschiedene Bewertungskriterien ab und ermöglicht eine bessere Bewertung durch einen Perspektivenwechsel zwischen Lehrkraft, Lernenden und Eltern.
Die Teilnehmenden des Netzwerks II trafen sich an der Heinrich-Heine-Schule in Halle und hatten an unterschiedlichen Stationen die Gelegenheit, bereits an der Schule etablierte digitale Methoden und Anwendungen im Unterricht zu erleben. So findet beispielsweise der Geografieunterricht mithilfe von der App Google Expeditionen und VR-Brillen in 3D und der Musikunterricht im Tonstudio statt. Im Anschluss an den zweistündigen Schulbesuch berichtete Björn Nölte, Oberstufenkoordinator an der Voltaireschule Potsdam, von seinen Erfahrungen mit verschiedenen digitalen Methoden, die er in seinem Unterricht bereits erfolgreich anwendet. Er lässt seine Schülerinnen und Schüler selbstständig entscheiden, wie sie Aufgaben digital bearbeiten wollen. So können die Lernenden ihren individuellen Lernweg gehen und digitale Tools entsprechend ihrer Bedürfnisse nutzen. Weitere spannende Ansätze zeitgemäßer digitaler Bildung sind die Einbindung von WhatsApp für die Erstellung eines Hörguides für einen Museumsbesuch, Geschichtsunterricht mit digitalen Tagebüchern und das Publizieren von Texten aus dem Deutschunterricht auf medium.com.