Auftaktworkshop in Hamburg: 

„Wir sollten weniger diskutieren und mehr ausprobieren."

Inspiriert, motiviert und voller Vorfreude – das sind die teilnehmenden Schulen aus Hamburg, die am ersten Durchgang von zukunft.digital teilnehmen. Im Rahmen eines Auftaktworkshops haben wir die Hamburger Schulen kennengelernt, die gemeinsam mit Studierenden aus dem Lehramt und der Informatik während eines Schulhalbjahres ein selbstgewähltes KI- bzw. Digitalisierungsprojekt umsetzen werden. Doch bevor es losgehen kann und die Schulen mit den Studierenden gematcht werden, galt es noch mal einen Blick auf die Projektvorhaben zu werfen und letzte offene Fragen zu klären.  

Von „schwacher KI“ über Datenschutz bis hin zum AI Act

Was ist Künstliche Intelligenz und was darf sie? Das Team von zukunft.digital eröffnet den Workshop mit einem Impuls. Begleitet durch ein interaktive Quiz wurden die teilnehmenden Lehrkräfte dabei nicht nur informiert, sondern auch aktiv gefordert. Im Fokus standen dabei Aspekte der Datennutzung und -verarbeitung, der Ethik sowie des (Urheber-)Rechts. Mit Blick auf die Auswertung aller Quizfragen wurde deutlich, dass die Kenntnisse über Künstliche Intelligenz innerhalb der Gruppe doch teils auseinandergingen.
 

„Das ganze Leben ist ein Lernprozess“

Ein weiterer Impuls zum Thema KI in Schule kam von Micha Busch – Lehrkraft an der Schule Am Heidberg. Untermauert von aktuellen Studien, berichtet er von eigenen Erfahrungen mit KI im Unterricht. Er stellte Tools und Einsatzmöglichkeiten vor, identifizierte Herausforderungen und ging in den offenen Austausch mit den Teilnehmer:innen. Wenn es um Künstliche Intelligenz im Unterricht gehe, so Micha Busch, müssten Lehrkräfte Unsicherheiten aushalten. Denn auch sie sind Lernende, die sich das Wissen über KI erst noch aneignen müssen. Wichtig sei es jedoch, so der Referent weiter, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden. Denn was Schüler:innen in der Schule nicht lernen, würden sie wahrscheinlich nirgendwo lernen – auch nicht im Elternhaus. Ein Teilnehmer entgegnete daraufhin: „Wir Schulen tun uns sehr schwer [mit KI]. Wir diskutieren viel und reden viel über die Schüler – aber nicht über uns als Lehrkräfte. Wir probieren selten Dinge aus." 

In der sich anschließenden Diskussion wurde einmal mehr deutlich, dass sich die KI-Nutzung bisher nur auf Einzelpersonen beschränke. Es sei weder eine flächendeckende Nutzung über Fachbereiche vorhanden, noch eine schulische KI-Strategie – so die Rückmeldungen der Schulen. Nicht nur für das Projekt, sondern auch darüber hinaus sei es wichtig, die Kolleginnen und Kollegen eng mitzunehmen, sie aufzuklären und Akzeptanz zu schaffen. Denn die Nutzung von KI ist auch eine Frage der Haltung.

KI-Strategie, Prompt-Leitfaden und KI-gestützte Lernbegleitung

Am Nachmittag feilten die Schulen an ihren Projektideen, die sie während des Schulhalbjahres mit den Studierenden umsetzen. Dafür kamen sie in Kleingruppen zusammen. Neben der zu formulierenden Leitfrage, die den Schulen helfen soll, ihr Projektvorhaben noch einmal zu schärfen, galt der Blick auch den Zielen, möglichen Herausforderungen sowie Erwartungen an die Schulen und Studierenden. Anschließend gab es Raum und Zeit, sich die Projektideen gegenseitig vorzustellen und zu feedbacken. Dabei wurde deutlich, dass die Schulen nicht nur vor ähnlichen Herausforderungen stehen, wie zum Beispiel Ressourcen im Schulteam zu schaffen, sondern auch ähnliche Ziele verfolgen: Die KI-Vorhaben nachhaltig im Schulalltag zu verankern und einen Mehrwert für die gesamte Schulgemeinschaft zu schaffen.

Wie geht es weitergeht

Anfang Oktober findet ein zweitägiges Blockseminar statt, wo sich zunächst die Studierenden untereinander kennenlernen und sie anschließend mit den Schulen gematcht werden. Danach geht es in die knapp elfwöchige Projektphase, in der die Schulen mit den Studierenden ihre Projekte umsetzen.