Um einen spannenden, lustigen oder informativen Comic zu erstellen, setzen sich die Lernenden zunächst intensiv mit dem gegebenen Thema auseinander. Dabei ist die Erstellung eines „Story-Boards“ hilfreich, in dem die wichtigsten Fragen zu Einstieg, Handlung und Abschluss der Geschichte durch kleine Bildskizzen verdeutlicht werden. Das Thema wird so zielgerichtet und strukturiert erarbeitet. Das Erkennen und Übertragen wichtiger Informationen in szenische Bilder und Handlungen bietet dabei einen Lerneffekt, der bei den meisten Kindern und Jugendlichen zudem mit sehr viel Freude an der kreativen Arbeit verknüpft ist. Neben den Einsatz- und Lernmöglichkeiten in den verschiedensten Unterrichtsfächern können die Schülerinnen und Schüler mit dem Programm auch Medienkompetenzen erwerben. So lassen sich beispielsweise technische Aspekte wie Bildbearbeitung, Kameraeinstellungen und Perspektiven thematisieren, indem die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld die Bilder für ihren Comic selbst produzieren.
Werden die entstandenen Werke anschließend durch eine Ausstellung in der Schule, auf der Schulwebsite oder sogar auf den Social-Media-Kanälen der Schülerinnen und Schüler präsentiert, macht das die verschiedenen Sichtweisen der Jugendlichen auch für andere sichtbar. Das schafft Anlässe zum Austausch über wichtige Fragen und Probleme und ermöglicht Lernprozesse über das Klassenzimmer hinaus. Gleichzeitig bietet eine Veröffentlichung den Anlass, sich thematisch mit Urheber- und Nutzungsrechten auseinanderzusetzen und medienkritische Fragestellungen zu diskutieren, insbesondere nachdem die Schülerinnen und Schüler die Wirkung ihrer eigenen Medienarbeit erfahren haben.
Einfache Medienprojekte ohne aufwändige Vorbereitung
Das Programm kann für den PC über die englischsprachige Internetseite www.plasq.com heruntergeladen werden und ist auch als App in den jeweiligen App-Stores erhältlich. Das hat den Vorteil, dass Fotos ohne separate Kamera direkt mit dem Tablet oder Handy aufgenommen und in den Comic eingebunden werden können. Da die App entweder auf die Kamera oder Fotogalerie zugreift, sollten vor allem bei der Nutzung privater Endgeräte wichtige Datenschutzaspekte beachtet werden. Sollen die entstandenen Werke anschließend veröffentlicht werden, sind die entsprechenden Fotorechte einzuholen.
Durch eine übersichtliche Benutzeroberfläche und zahlreiche Design-Vorlagen, die einfach per „drag & drop“ eingefügt werden können, sind PC-Programm und App sehr leicht zu bedienen und eine lange Einarbeitungszeit ist nicht nötig. In die Vorlagen werden anschließend die gewünschten Fotos geladen und Sprechblasen oder andere Textelemente hinzugefügt. Der fertige Comic kann sofort ausgedruckt, als JPG-Bild gespeichert oder per E-Mail verschickt werden. Aufgrund der einfachen Bedienung und kurzen Einarbeitungszeit kann ein Comic in A4-Größe schon innerhalb einer Unterrichtsstunde fertiggestellt werden. Die Speicheroption macht aber auch längere thematische Projektarbeiten möglich.
ComicLife ist in der 30-tägigen Testversion sowie auch darüber hinaus werbefrei, eine Anmeldung ist nicht nötig. Eine kostenlose Alternative ist das Programm Make Beliefs Comix. Hier können keine eigenen Fotos verwendet, sondern aus einer Bilddatenbank verschiedene Personen, Tiermotive, Objekte und Hintergründe ausgewählt werden. Die begrenzte Auswahl kann je nach Aufgabenstellung allerdings auch ein Vorteil sein. Auch hier gibt es keine Werbeeinblendungen und eine Registrierung ist ebenfalls nicht erforderlich.