Um die Eltern beim Jugendmedienschutz mit ins Boot zu holen, hatte der Elternbeirat der Mittelpunktschule Hartenrod bereits vor zwei Jahren beschlossen, dass zu Beginn der Klassenstufen 4, 5 und 7 Elternabende zur Nutzung neuer Medien stattfinden sollten. An Themen mangelte es nicht – nur an den Eltern selbst fehlte es häufig. „Leider mussten wir feststellen, dass die engagierten Eltern – wie so oft – kommen und Eltern, für die diese Informationen ebenso wichtig wären, nicht erschienen“, berichtet Carmen Plitt, Vertrauenslehrerin an der Mittelpunktschule Hartenrod.
Elternabende von Kindern gestaltet
In einem anderen Zusammenhang machte die Schule die Erfahrung, dass Eltern zahlreicher zu Elternabenden erscheinen, wenn ihre Kinder bei der Gestaltung des Abends einbezogen werden. So kam die Idee auf, dies auch bei den Elternabenden zu neuen Medien auszuprobieren. Der Elternbeirat sammelte zu diesem Zweck für die Eltern relevante Themen, die an den Elternabenden behandelt werden sollten. Auf der umfassenden Liste stehen unter anderem Verhaltensregeln im Internet, Sicherheitseinstellungen in Apps und am Smartphone, Privatsphäre und Datenschutz, Suchtpotenzial und Geldfallen sowie rechtliche Konsequenzen, zum Beispiel im Falle illegaler Downloads.
Aus der Themenliste werden nun die Punkte ausgewählt, die auch für die Schülerinnen und Schüler direkt relevant und interessant sind. An zwei Projekttagen widmen sich die Schülerinnen und Schüler der Ausarbeitung dieser Themen – ihre Ergebnisse stellen sie am anschließend stattfindenden Elternabend vor.
Auf diese Weise erreicht die Schule gleich zwei zentrale Ziele und schafft einen Mehrwert für alle Seiten: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Wissen und Kompetenzen zu wichtigen Aspekten einer verantwortungsbewussten Mediennutzung und lernen dies zu präsentieren. Für die Eltern ergibt sich ein zusätzlicher Anreiz, am Elternabend teilzunehmen, ihr eigenes Wissen zu erweitern und auch aktiv am Schulleben ihrer Kinder teilzuhaben.